Vor dem eigentlichen Ausbruch bleibt Demenz lange Jahre symptomlos.
Fest steht: durch gesunden Lebenswandel, soziale Kontakte und geistiges Training kann die Krankheit um Jahre nach hinten verschoben werden. Das Fortschreiten von Demenz lässt sich schon heute durch neue, in den USA bereits zugelassene Medikamente verhindern.
In Studien konnte Prof. Gerwert nun zeigen, dass sich bereits bis 17 Jahre vor der klinisch nachgewiesenen Diagnose Fehlfaltungen eines für die Entstehung der Krankheit wichtigen Proteins nachweisen lassen. Das entsprechende Protein wird durch die Fehlfaltung „klebrig“ und bildet erst etwa 10 Jahre später die für Demenz typischen Proteinablagerungen im Gehirn, die sog. Amyloid-Plaques.
Bisher werden Patienten erst behandelt, wenn solche Plaques nachgewiesen wurden und das Gehirn bereits irreversibel geschädigt wurde. Mithilfe eines speziell entwickelten Verfahrens kann eine entstehende Demenz viel früher erkannt bzw. das Risiko für eine spätere Erkrankung erkannt, und damit erfolgreicher therapiert werden. Gerade erst wurde der Test auf die Parkinson-Erkrankung erweitert.
Prof. Klaus Gerwert studierte Physik mit Nebenfach medizinische Physik und promovierte im Fach Biophysik. Er habilitierte im Fach Physikalische Chemie und wurde Professor für Biophysik an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 2014 ist er Direktor des Forschungszentrums für molekulare Proteindiagnostik (PRODI) auf dem Gesundheitscampus Bochum. Er besitzt sieben Patentfamilien, ist u. a. Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Künste NRW. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er 2023 den sehr hoch dotierten Innovationspreis des Landes NRW.
Zu dem Vortag serviert die Gastronomie ein Tellergericht.