Hat die Sozialversicherung noch eine Zukunft?
Ein ungemütliches Thema!
Was wäre eigentlich, wenn die junge Generation einseitig den Generationenvertrag in der Sozialversicherung aufkündigen, sich in Schwarzarbeit flüchten oder auswandern würde, weil sie die überhöhten Beiträge nicht mehr zu zahlen bereit ist?
Das System der Sozialversicherung mit der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV), der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der Sozialen Pflegeversicherung (SPV), über die konstant Gelder von Jung zu Alt umverteilt werden, hat übrigens ein deutlich höheres Volumen als der gesamte Bundeshalt.
Mit Generationengerechtigkeit hat das eigentlich nichts mehr zu tun. In diesen drei Sozialversicherungen geht eine immer größere Schere zwischen demografisch bedingtem Ausgabenanstieg und sinkender Einnahmebasis auf, die über Steuern nicht ausgeglichen werden kann, was zwangsläufig zu Leistungskürzungen oder Beitragsanstieg führen muss.
Es gibt etliche Stellschrauben, an denen man nicht nur drehen kann, sondern drehen muss, um ein Kippen des Sozialen Systems zu verhindern. Diese Möglichkeiten wird unser Gast erläutern und begründen.
Prof. Stefan Fetzer lehrt Public Health und Internationale Gesundheitssysteme an der Hochschule Aalen. In seinen Publikationen befasst er sich mit Lösungsansätzen zur Entwicklung der Sozialversicherungssysteme, die in Überlegungen der Kostenträger und Gesetzgeber einfließen.
Zu dem Vortrag serviert die Gastronomie ein Tellergericht.